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Deutsche IF-Boot Klassenvereinigung e.V.

http://segelreporter.com/panorama/sommertour-rund-fuenen-unter-segel/ (umständlicher zu lesen und mit Werbung, aber dafür einige Schnappschüsse von der Reise)

Jenseits der Regattabahnen

 

„Aaaah, die Folkemädels!“ werden meine Schwester Svenja (22) und ich (21) von unserem Stegnachbarn begrüßt, als wir die unzähligen Taschen und Lebensmittel auf unser IF-Boot schleppen. Wir liegen in diesem Kieler Hafen zwar erst seit Anfang der Saison, aber der Name hat sich gleich eingebürgert. Früher im 420er wurden wir „die Christiansens“ genannt, nun also „die Folkemädels“.

Na gut, wir fallen wahrscheinlich auch ein bisschen auf. Zum einen, weil wir zwei Mädels sind (und eine durch und durch weibliche Crew ist relativ selten anzutreffen in der Fahrtenseglerszene), zum anderen, weil unser IF-Boot „Janthina“ knallrot angemalt und sowieso unserer Meinung nach das schönste Schiff der Welt ist. Wir sind allerdings auch ein bisschen voreingenommen: Vor dreißig Jahren schon hat unser Papa Janthina gekauft, unsere halbe Kindheit verbrachten wir auf ihr, machten Törns nach Dänemark und Schweden. Neben der zunehmenden Regattasegelei wurde die Zeit, die wir auf Janthina verbrachten, allerdings immer kürzer; Meisterschaften, Trainingslager, Ferienjobs und Praktika ließen die ursprünglich wochenlang dauernden Törns in den letzten Jahren auf kurze Wochenendtrips zusammenschrumpfen.

Dieses Jahr soll aber alles anders werden. Svenja und ich haben im Frühjahr Janthina von unseren Eltern (welche nun eine H35 segeln) komplett übernommen. Zwischen Segelbundesliga, Tauchscheinprüfungen und Bigband-Auftritten schaufeln wir anderthalb Wochen frei mit dem vagen Ziel, in der dänischen Südsee segeln zu gehen. Wann wohin wie lang? Ist doch egal, wir werden sehen, wie der Wind weht. Rund Fyn bietet sich an, soweit reichen auch unsere Seekarten. Und so packe ich am Dienstag das Auto voll, fahre von Hamburg nach Kiel, sammele Svenja ein und ab geht die wilde Fahrt.

 

Tag 1 - Wind da, Tankdeckel weg

 

Möwengekreisch und das Donnern der Brandung an der Mole. In der Ferne ein klapperndes Fall, ab und zu pfeift leise der Wind durch die Wanten, der Vollmond scheint durch die geöffnete Luke ins Vorschiff. Heute sind wir noch nicht so weit gekommen wie eigentlich geplant - statt Lyø Schilksee, statt Dänemark immer noch Deutschland. Egal. Das Olympiazentrum hat auch seine schönen Seiten. Wirklich. Man muss den grauen Gebäuden nur den Rücken zuwenden. Dann hat man nämlich einen klasse Ausblick auf die Ostsee. Gepaart mit einer Eisschokolade vom Italiener oben auf der Promenade ist das doch sehr erträglich.

Warum wir es bei wunderbaren fünf Windstärken und sechs Knoten Bootsspeed nicht geschafft haben, mehr als sieben Meilen zu segeln, hat zum einen etwas mit unserer generellen Verplantheit zu tun. Zum anderen damit, dass irgendein Witzbold den Tankdeckel vom Auto geklaut hat. Ich kam mir noch nie so dumm vor wie in den beiden Autohäusern, in denen wir waren, um einen Ersatz zu besorgen. Bei Ziegelmayer bin ich lieber.

Um sechs Uhr abends ging es dann aber los. Und wie: Wir rasten geradezu die Förde entlang, sodass wir nur anderthalb Stunden später in Schilksee festmachten. Kurz noch etwas einkaufen, dann wurde angestoßen: Auf Janthina!  Auf den Beginn unseres Törns! Auf uns! Auf Rasmus! Oha, hoffentlich mag Rasmus auch alkoholfrei...

 

Tag 2 - Ab nach Dänemark

 

Ausschlafen. Das war mal wieder nötig. Zum Glück habe ich eine tolle Schwester, welche den Wetterbericht abhört, Brötchen kauft, den Abwasch vom Vortag macht... da krieg ich fast ein schlechtes Gewissen. Aber nur fast.

Wir wollen heute rüber in die dänische Inselwelt. Wohin, wissen wir noch nicht genau. Auf Lyø hätten wir Lust. Oder Avernakø. Oder so die Ecke. Der Wind weht günstig, die Sonne scheint. Auf jeden Fall weg aus Schilksee. Hier habe ich für meinen Geschmack zu viele Assoziationen mit diversen Regatten. Außerdem trifft man andauernd Leute, die man kennt. Ich will jetzt Urlaub von alledem. Nur Janthina, Svenja und ich und eventuell eine nette kleine dänische Insel. Das will ich.

Salz im Gesicht und von Sonnencreme verklebter Körper, Gischt auf der Sonnenbrille, Knoten im Haar, nasse Füsse von an Bord schwappenden Wellen. Kitzeln im Bauch, während wir mit fünf Knoten in Richtung Norden segeln. Das ist das Gefühl, welches ich seit frühester Kindheit mit Sommer verbinde. Das Gefühl von Freiheit. Die unendlichen Möglichkeiten, die sich einem bieten.

Irgendwann flaut der Wind ab, Svenja geht an die Pinne. Ich kuschele mich unter die Sprayhood und lese „Wir Ertrunkenen“ von Carsten Jensen. Ein großartiges Buch, finde ich. Schwipp-Schwapp. Es dauert immer länger, bis ich wieder eine Seite fertig gelesen habe. Schwipp-Schwapp. Schwipp-Schwapp. Was hab ich gerade gelesen? Schwipp-Schwapp. Schwipp-Schwapp. Angenehm, dieses Plätschern...

Ein paar Stunden später wache ich wieder auf. Wir befinden uns zwischen Ærø und Als - Zeit, die Dänemarkflagge zu hissen! Yeah, wir sind tatsächlich mal wieder in Dänemark! Ganz schön lange her, seit wir hier zuletzt waren.

Gegen halb acht sind wir schließlich auf Höhe der Inseln. Wir blicken durch das Fernglas nach Lyø. Nööö. Ist uns zu voll. Avernakø? Ein 180° Grad Schwenk bringt das gleiche Bild: Ein Wald von Masten. Nöö. Muss nicht. Ankern ist auch schön. Und so fahren wir bei abnehmendem Wind und Dämmerlicht noch ein Stündchen weiter, bis wir schließlich in einer kleinen Bucht mit wenig anderen, hauptsächlich dänischen, Mitliegern landen. Anker raus, unter Segelkraft einfahren, aufklaren, Gemüseschnippeln, Kochen, während leise Tracy Chapman aus den Lautsprechern meines Laptops dudelt und kleine Wellen gegen die Bordwand schwappen. Essen im Schein der Petroleumlampe, Meeresleuchten, als wir das Zahnputzwasser über Bord spucken. Schööööön. Warum hab ich das eigentlich so lange nicht mehr gemacht?

 

Tag 3 - Motor? Ohne!

 

Bågø. Das Anlegen wird erstmal versemmelt. Eigentlich wollen wir lässig unter Genua in den Hafen fahren. Bis zur Hafeneinfahrt klappt der Plan auch ganz gut. Doch dann bremst uns die Fähre aus, die natürlich in genau diesem Augenblick ablegen muss und nicht zwei Sekunden warten kann, bis wir vorbei sind. Zusätzlich versperrt ein Schlauchbootkind die halbe Einfahrt. An sich kein Problem. Nur so richtig viel Fahrt haben wir nicht mehr. Zudem entscheidet sich der wenige noch vorhandene Wind auch noch dazu, so zu drehen, dass er nun direkt von vorn kommt. Also doch Motor an. Svenja geht nach hinten, klappt den Außenborder runter, Choke rausziehen, Leerlauf rein, ein klein wenig Gas geben, an der Reißleine zie... hä? Warum funkt das nicht? Noch mal probieren. Geht immer noch nicht. Na gut, dann eben nicht. Mit dem letzten Schwung fahren wir an einen Pfahl, halten uns dort erstmal fest und probieren es noch mal mit dem Motor. Geht nicht. Inzwischen guckt der halbe Hafen. Na super. Pollern ist auch keine Option, dafür stehen die Pfähle zu weit auseinander. Schließlich schleppt uns ein Schlauchbootkind zu der letzten freien Box (in die sich kein anderer hereingetraut hat weil wegen Tiefgang und so. Ich liebe kleine Boote!). Seine Mutter erzählt uns später, wir hätten ihm damit ordentlich den Tag versüßt. Gern geschehen und danke noch mal. Das Problem mit dem Motor haben wir dann aber relativ schnell gefunden: Die Fernschaltung ist nicht richtig eingestellt und blockiert so die Gangschaltung. Die Lösung: Fernschaltung ab, Motor läuft wieder.

Später geht ein Däne von Schiff zu Schiff und lädt alle zu einer Partie ,Rondball‘, einer Mischung aus Baseball und Brennball, ein. Und so finden sich abends in der lauen Sommerluft Jung und Alt, Groß und Klein, Schwedisch, Dänisch, Deutsch auf einer Wiese neben dem Toilettenhäuschen ein. Die Regeln weiß zwar keiner so richtig, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Wunderbar entspannte Atmosphäre.

 

Tag 4 - Flaute und Badespaß

 

Es ist heiß auf dem kleinen Belt, die Schweinswale prusten, kein Lufthauch ist zu spüren, der Spinnaker hängt lustlos herunter. Motorboote und motorende Segler fahren an uns vorbei, bis wir die letzten weit und breit sind. Warum die Eile? Warum nicht einfach mal Segel bergen, ausziehen und - platsch - über Bord springen? Völlig egal, ob du heute morgen geduscht hast - salzig wirst du so oder so.

Irgendwann setzt dann auch wieder der Wind mit lauschigen fünf Knoten ein, und wir kämpfen uns langsam weiter voran in Richtung Kleine-Belt-Brücke. Bis Strib wollen wir es noch schaffen. Strib ist zwar nicht der schönste Hafen der Welt, hat aber einen unschätzbaren Vorteil: Die besten Croissants nördlich von Hamburg und südlich von Kopenhagen.

 

Tag 5 - Am nördlichsten Ende (der Seekarte)

 

Nach einem wie erwartet oberleckeren Frühstück (hab ich schon die Croissants erwähnt?) im Hafen von Strib und einer ausgiebigen Nutzung des kostenlosen W-LANs legen wir gegen ein Uhr bei leichtem Wind und einer Sonne, welche sich hinter dem Dunst verbirgt, ab. Es ist immer noch so warm wie die Tage davor, kurze Hose und T-Shirt reichen als Bekleidung vollkommen aus. Das Ölzeug haben wir noch nicht rausgeholt, seit wir losgefahren sind.

Während wir uns langsam über das Kattegat in Richtung Nordosten bewegen, beginnen wir etwas, was wir die ganzen restlichen Tage auch machen werden: Boxen raus und „Die drei Fragezeichen“ an. Dabei lernt man viele nützliche Dinge: Jemand, der Leute niederschlägt und in Kofferräume sperrt, ist gefährlich, Spanier können nicht durchhalten und Vegetarier essen nur Gemüse, iiiiiiiih. Es sind wenig andere Boote unterwegs, wahrscheinlich liegen sie alle bereits im Hafen und feuern ihren Grill an. Das gibt einem aber das großartige Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein, nichts als man selbst, das Boot und das Meer. Und Justus, Peter und Bob.

Um neun Uhr abends kommen wir schließlich in Endelave an. Geschickt haben wir uns mal wieder den Zeitpunkt zum Einfahren in den Hafen ausgesucht, als auch die Fähre gerade anlegt. Diesmal funktioniert aber der Motor, und wir finden ein lauschiges Plätzchen am überfüllten Steg („da hat kein anderer reingepasst, probiert es da mal“). Müde kochen wir uns schnell etwas, dann gehts ab in die Koje.

 

Tag 6 - Rauschefahrt und Farbexplosionen

 

Wind, es ist Wind! Aus der perfekten Richtung! Kribbeln im Bauch, während Janthina die Wellen hinuntersurft. Die Sonne scheint, das Wasser spritzt, wir rasen nur so den Großen Belt entlang. „Einmal um den Globus, 2 oder 3 oder 5 mal um die Welt, und wenn einer auf Klo muss, dann gibts n Klo im Boot, kein Grund dass man anhält!“ singen wir leicht abgeändert das Lied von den Ohrbooten, und weiter gehts, die Wellen hoch und runter, vorbei an Kerteminde und weiter in Richtung Storebæltsbrœn, ist doch so geiles Segeln gerade.

Nachdem wir die Große-Belt-Brücke passiert haben, biegen wir ab in Richtung Nyborg. Auf diesen letzten Meilen schläft der Wind immer mehr ein, sodass wir schließlich perfekt bei Sonnenuntergang anlegen. Und was für ein Sonnenuntergang! Während Svenja unser Boot festhält, schnappe ich mir meine Kamera und fotografiere das Farbfeuerwerk, welches uns der Himmel bietet. Es beginnt in Zartrosa, wird zu Kupfer, dann sieht es aus, als würde der Himmel brennen. Das Feuer wird von einem kräftigen Pink abgelöst, welches schließlich dem Blau der Nacht Platz macht. Ein großartiges Naturschauspiel.

Der schöne Sonnenuntergang ist aber nicht ganz billig: 140 Kronen beträgt das Hafengeld, ich glaub, ich spinne. Für eine versiffte Toilette, Autolärm und Mücken. Die Dusche guck ich mir lieber gar nicht erst an.

 

Tag 7 - Was tun bei Flaute?

 

„Und es ist flau, flau, flau...“ summe ich. Der Große Belt liegt spiegelglatt da. Wir befinden uns zwischen Nyborg und Lohals, treiben vor uns hin und entspannen. Beziehungsweise kommen irgendwann auf dumme Ideen. Sport an Bord: Liegestütz im Cockpit, Klimmzüge am Spibaum, Situps auf der Achterpiek. Luftgitarre spielen auf dem Vordeck. Die besten Frisuren für Seglerinnen herausfinden. Suche nach dem kühlsten Schattenplatz auf einem 7,85 Meter langen Boot. Paddel herausholen und schauen, auf welche Geschwindigkeit man Janthina beschleunigen kann (das deprimierende Ergebnis: Ein Knoten).

 

Tag 8 - Menschen, Boote, Sensationen

 

Hafen(kino)tag in Lohals. Insgesamt beobachten wir in zwei Stunden ca. sechs versaute Anlegemanöver. Mal fehlt die Luvleine, mal fährt der Skipper mit zu viel Schwung in die Box und rammt einen Pfahl plus Steg, mal mit zu wenig Schwung und er driftet ab, ein weiterer kennt nur Vollgas vorwärts und Vollgas rückwärts. Auch sehr interessant zu beobachten: ein Ablegemanöver, welches über eine Stunde dauert.

 

Tag 9 - Downsizing in Skarø

 

Bei fünf Windstärken kreuzen wir unter Fock und gerefftem Groß durch das Langeland-Flach. Eine schwarze Wand zieht direkt auf uns zu. Hmm, ob da wohl Wind drinsteckt? Sieht so aus, lass mal sicherheitshalber die Fock runternehmen. Svenja turnt aufs Vorschiff. Kaum ist die Fock unten, geht die Welt unter. Ich weiß nicht, wovon ich nasser werde: Vom waagerecht fallenden Regen oder von den Wellen, die über Bord spritzen. Sehen kann ich kaum noch etwas. Janthina machen die Böen überhaupt nichts aus, gelassen segelt sie ihren Kurs, noch nicht einmal Ruderdruck verspüre ich. Das bringt solchen Spaß!

Nach zehn Minuten klart das Wetter auf und der Wind lässt ein wenig nach, sodass wir wieder die Fock setzen und ausreffen. Wir entscheiden uns dazu, durch den Svendborgsund zu segeln, welcher uns schon von weitem mit Böen und Gegenstrom begrüßt. Eine kleine Sensation: Eine Bavaria. Kreuzend! Mit beiden Segeln oben! Ein seltenes Bild, übrigens nicht nur bei Joghurtbechern, sondern auch immer mehr bei kleinen, wendigen Booten.

Durch den Svendborgsund zu segeln ist eine gute Entscheidung: Wunderschöne Landschaft, eine paar nette kleine Dörfchen, Svendborg mit seinen Schwimmdocks und abzuwrackenden Schiffen. Auch die bis zu 2,5 Knoten Gegenstrom und 45°-Winddreher bremsen uns nicht wirklich aus.

Als wir unter der Svendborgbrücke durch sind, überlegen wir, wo wir überhaupt hinwollen. Hjortø wäre nett, da waren wir schon Ewigkeiten nicht mehr. Doch in Anbetracht des Artikels im Hafenhandbuch, in welchem von Ortskenntnis die Rede ist, und des noch recht kräftig wehenden Windes, entscheiden wir uns doch lieber für Skarø. Da waren wir noch nie, der Name klingt gut und der Hafen scheint auch nicht überfüllt zu sein.

Vor dem Hafen drehen wir erstmal noch eine Ehrenrunde. Irgendwie waren wir schneller da als gedacht, und die Festmacher befinden sich noch tief in der Backskiste. Beim zweiten Anlauf klappt‘s dann. Kaum recken wir unser Näschen durch die Hafeneinfahrt, werden wir schon von netten Leuten zu einer freien Box gewunken - neben einem anderen IF-Boot, wie wir begeistert feststellen. Darauf ein Paar mit kleinem Kind. Versonnen blicken wir uns an: „Guck mal Svenja, so hat das vor 20 Jahren auch mit uns ausgesehen!“ Als wir uns in dem netten kleinen Hafen umgucken, entdecken wir zwei Boxen weiter „Digger“. Leider ohne Besatzung. Polly hätte ich doch gerne mal kennengelernt.

 

Tag 10 - Entspannt nach Marstal

 

Geburtstag. Zur Feier des Tages gönne ich mir eine ausgiebige Dusche für zehn Kronen. Acht Minuten dauert das Vergnügen. Kaum zu glauben, wie sauber man sich fühlt, wenn das ganze Salz und die Sonnencremereste runter sind von der Haut.

Wir legen direkt hinter dem anderen IF-Boot ab. Während bisher alle Boote den Motor zur Hilfe nahmen, demonstriert nun erst das dänische Pärchen ein perfektes Ablegemanöver unter Segeln, danach folgen wir. Hihi.

Wir fahren heute nicht weit, nur bis nach Marstal. Dort wollte ich unbedingt noch mal hin, seit ich „Wir Ertrunkenen“ gelesen habe. Und tatsächlich entdecke ich viele der beschriebenen Straßen und Orte wieder und betrachte die Mole mit ganz anderen Augen. Leider hat das Schiffahrtsmuseum schon zu, das hätte ich mir gerne noch mal angeschaut. Na ja, dann eben beim nächsten Marstal-Besuch. Ein guter Grund, noch mal herzukommen.

Auf dem Rückweg unserer Erkundungstour kommen wir an geschätzt 1734 sitzenden, sich unterhaltenden Menschen und ebenso vielen Cobb-Grills vorbei. Was würden Segler nur ohne diese Grills machen? Zurück an Bord stoßen wir mit Cola und Limo auf meinen Geburtstag an, dann bereiten wir - ohne Cobb - unser eigenes, leckeres Abendessen zu: Thai-Curry gibt es heute. Obwohl wir den Dosenöffner für die Kokosmilch vergessen haben und uns erst einen vom Nachbarboot leihen müssen.

 

Tag 11 - Home, bittersweet home

 

Aufkreuzen bei 4 Knoten Wind in Marstals engem Fahrwasser. Manchmal geht es aufgrund der guten Sichtnavigation bis direkt an die Ein-Meter-Kante. Wir fragen uns, was passiert, wenn wir jetzt auflaufen würden. Alles kein Problem, so unsere Meinung: Wir könnten ja aussteigen und schieben...

Bei schönstem Wetter biegen wir schließlich um die Ecke von Ærø und nehmen widerwillig Kurs auf Kiel. Irgendwie haben wir beide keine Lust, nach Hause zu kommen, wo der Ernst des Lebens in Form von Hausarbeiten, Nebenjobs und diversen anderen Verpflichtungen auf uns wartet. Viel lieber würden wir jetzt umkehren und in die andere Richtung weiterfahren. Wohin? Kein Plan. Aber in den schwedischen Schären waren wir schon lange nicht mehr...

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