Grüss Dich Bertold,
....Nachtigall, ick hör Dir trappsen....kürzlich hatte ich auch mein Ruderblatt in der Mache und bin via zahlreicher Osmosebläschen (das war der Auslöser meiner Aktion) auf noch zahlreichere Hohlräume zwischen Gelcoat und Laminat gestossen. Also entfernte ich das Gelcoat komplett (Unterwasserbereich), zunächst mit der Schleifmaschine. Die Blasen öffnete ich per Fräser: Dabei flogen mir dann Teile des Gelcoats in flächiger Form um die Ohren, will heissen, dass da nicht wirklich eine Haftung auf dem Laminat besteht. Die Oberfläche des Laminats kann mit Bimsstein verglichen werden, extrem grobporig und nicht mit Harz gefüllt. Als Kernmaterial des Ruderblattes kommt billige Spanplatte zum Einsatz und im Bereich der Ruderlagerbefestigungen (Bohrungen für Hülsenmuttern) ist die Geschichte nicht mit Harz versiegelt! Das zieht garantiert Wasser und ist wohl auch der Grund dafür, dass um die Ruderlager besonders viele und grosse Osmoseblasen zu finden sind. Der andere Blasenschwerpunkt sind die grossflächig eingespachtelten Bereiche an den Blattkanten. Dieses Spachtelmaterial stinkt noch nach 25 Jahren nach Styrol und Spaltprodukten, noch immer (das Blatt liegt seit Wochen im Heizkeller) zieht es Blasenflüssigkeit aus dem Spachtel an die Oberfläche.
Risse im Bereich des oberen Ruderlagers sind auch vorhanden. Eine Probefräsung zeigte auch hier, dass das Gelcoat nicht homogen mit dem Laminat verbunden ist. Das zum Thema "Störung".
Sorgen darüber, dass das Blatt brechen könnte mache ich mir jedoch nicht. Ich weiss einfach, dass ich in naher Zukunft ein neues bauen muss. Kaufen würde ich keines - das ist wahrscheinlich der selbe Mist (und kostet rund 1000.-EUR). Ich habe auch bei anderen IF`s unter die Winterplane gespickt: Es kochen fast alle mit Wasser....
Liebe Grüsse von Bodensee-West,
Mathias